Porträt des Fürstbischofs Johann Franz Schenk von Stauffenberg, 1739, Öl auf Leinwand, Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Joachim Feist

Bauherr mit klaren VorstellungenJohann Franz Schenkvon Stauffenberg

Der aus einer alten schwäbischen Adelsfamilie stammende Fürstbischof Johann Franz Schenk von Stauffenberg (1658–1740) prägte das Stadtbild Meersburgs. Auf ihn gehen die prächtigen Gebäude der barocken Residenz zurück, die er neben der alten Burg bauen ließ.

Bildnis des Fürstbischofs Johann Franz Schenk von Stauffenberg, Gemälde von 1722, Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Arnim Weischer

Stauffenberg war ein großzügiger Herrscher.

War Stauffenberg ein Familienmensch?

Johann Franz Schenk von Stauffenberg wurde 1658 in Lautlingen bei Albstadt als vierter von fünf Söhnen von Wolfgang Friedrich Schenk von Stauffenberg geboren. Nach dem Studium in Dillingen war er 1682 Subdiakon in Augsburg. 1704 wurde er zum Bischof von Konstanz gewählt. Stauffenberg verwendete viel Energie darauf, Ansehen und Besitz seiner Familie zu vermehren. Insbesondere für seine zahlreichen Neffen und Nichten sorgte er gut, auch dadurch, dass er auf eigene Einkünfte aus seinen Herrschaften verzichtete.

Seeseite mit Neuem Schloss Meersburg, Detail aus Deckenfresko in der Kapelle Meersburg-Baitenhausen, um 1750, Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Arnim Weischer

Die Erweiterung des Schlosses war nur eine Notlösung.

Was war sein Ziel als Konstanzer Bischof?

Sofort nach seiner Wahl zum Bischof verfolgte Stauffenberg das Ziel, die fürstbischöfliche Residenz wieder in die Kathedralstadt Konstanz zu verlegen. Er wünschte sich einen repräsentativen Bischofssitz bei seinem Münster. Dafür plante er ein Schloss und ein Priesterseminar. Als der Konstanzer Stadtrat ihm die Grundstücke nicht zur Verfügung stellen wollte, wandte sich Stauffenberg verärgert wieder Meersburg zu und beschloss die Erweiterung seiner Residenz in unmittelbarer Nähe der alten Burg.

Warum benötigte Stauffenberg mehr Platz?

Für sein Vorhaben berief Stauffenberg den ehemaligen Benediktinermönch Christoph Gessinger (um 1670–1732) als Baumeister. Gessinger war bereits als Feldmesser am fürstbischöflichen Hof tätig gewesen und plante nun nach den Wünschen Stauffenbergs einen Erweiterungsbau, das spätere Neue Schloss. Es fehlten nämlich vor allem Räume für die Behörden, da Stauffenberg während seiner Regierungszeit den Hofstaat stark zu erweitern gedachte. So zogen im ersten Obergeschoss des Neuen Baus die Kanzlei, die Ober- und Untervogtei sowie die Registratur ein.

Gartenfassade (Seeseite), unteres Gartenparterre und Pavillon des Neuen Schlosses Meersburg, Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Arnim Weischer

Stauffenberg prägte die Meersburger Seefassade.

Was verbindet Meersburg mit Stauffenberg?

Die markanten Bestandteile der beeindruckenden Meersburger Seefassade, wie sie auch heute noch zu sehen ist, sind Johann Franz von Stauffenberg und seinem Baumeister Gessinger zu verdanken. Dazu zählen insbesondere das Priesterseminar und das Neue Schloss mit Garten und Teehäuschen, die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstanden.

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