Muschel im Naturalienkabinett, Neues Schloss Meersburg

Spektakuläre SammlungDas Naturalienkabinett

Die Fürstbischöfe von Konstanz waren begeisterte Sammler von Muscheln, Schnecken, Mineralien und Fossilien. Schon im 18. Jahrhundert, zu Lebzeiten von Bischof Maximilian Christoph von Rodt, reisten die Menschen nach Meersburg, um die Sammlung zu bestaunen.

Muschel- und Schneckensammlung, Naturalienkabinett, Neues Schloss Meersburg

Neupräsentation im Schloss.

Systematisch gesammelt

Die farbenprächtigen Exponate im Naturalienkabinett vermitteln heute einen Eindruck vom naturwissenschaftlichen Interesse der Fürstbischöfe sowie von der Schönheit und Vielfalt ihrer Naturaliensammlung, die damals so viele Menschen begeisterte. Aufgebaut wurde die Sammlung von dem Kapuzinerpater Andreas Rettich von Marchthal, erweitert und systematisiert von dem Naturforscher Johann Caspar Abel, von Rodts Privatsekretär. Einige der Muscheln kamen sogar von den Expeditionen James Cooks nach Meersburg!

Öhninger Fossilien, Naturalienkabinett, Neues Schloss Meersburg

Der Fürstbischof sammelte auch interessante Fossilien.

Versteinerungen aus Öhningen

Zum Naturalienkabinett gehörten etwa 900 Öhninger Fossilien – versteinerte Überreste von Tieren und Pflanzen –, damals „bey weitem das berühmteste was im Constanzischen zu finden ist…“. Der Fürstbischof hatte Zugriff auf die Versteinerungen, da das Augustiner Chorherrenstift in Öhningen, auf dessen Gelände die zwei kleinen Steinbrüche lagen, ihm unterstellt war. Heute sind 17 Öhninger Fossilien aus der fürstbischöflichen Sammlung im Schloss zu sehen als Leihgabe des Staatlichen Museums für Naturkunde Karlsruhe.

Herzmuschel, Naturalienkabinett, Neues Schloss Meersburg

Herzmuschel aus der fürstbischöflichen Sammlung.

Herzmuschel und Sonnenradschnecke

Besonderes Aufsehen erregte die bedeutende Sammlung von „Conchylien“, Schalen von Weichtieren. Da gab es nie gesehene Exemplare von exotischem Aussehen und mit fantasievollen Namen: Siebkaurie, Feuerofen, Papsthaube, Bischofsmütze, Hinduglocke. Einige der formen- und farbenreichen Muschel- und Schneckenhäuser werden heute, zusammen mit Fossilien, in der Beletage des Neuen Schlosses wieder präsentiert – in dem Raum, in dem sich früher das fürstbischöfliche Audienzzimmer befand.

Schnecke im Naturalienkabinett, Neues Schloss Meersburg
Schnecke im Naturalienkabinett, Neues Schloss Meersburg
Erdbeerschnecke im Naturalienkabinett, Neues Schloss Meersburg

Die außergewöhnlichsten Schnecken waren in der beachtlichen Sammlung des Fürstbischofs vertreten.

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