Verherrlichung des Franz Konrad von Rodt und seines Landes, Giuseppe Appiani, 1761, Fresko im Treppenhaus, Neues Schloss Meersburg

Barockresidenz für die Konstanzer FürstbischöfeWissenswert undamüsant

Seit der Reformation war Meersburg das Zentrum des Fürstbistums Konstanz. Drei Fürstbischöfe zeichneten im 18. Jahrhundert dafür verantwortlich, dass sich die mittelalterliche Bischofsstadt in eine moderne barocke Residenzstadt wandelte, ein prächtig ausgestattetes Schloss inklusive.

Außenansicht der Burg Meersburg

Blick auf die alte Residenz, die Meersburg.

Umzug von Konstanz nach Meersburg

Das gestliche Gebiet von Konstanz bestand bereits seit dem 7. Jahrhundert und war die größte Kirchenprovinz im Römischen Reich. Die mittelalterliche Alte Burg, auch Meersburg genannt, war seit der Mitte des 13. Jahrhunderts im Besitz der Konstanzer Fürstbischöfe. Der amtierende Fürstbischof verlegte seine Residenz von Konstanz nach Meersburg, als sich die Bürger in der Bischofsstadt der Reformation anschlossen. Dieser Umzug machte Meersburg zum Zentrum und Verwaltungssitz der fürstbischöflichen Herrschaft.

Von der Alten Burg zum Neuen Schloss

200 Jahre lang war die Alte Burg der ständige Sitz der Fürstbischöfe. Dann genügte der mittelalterliche Bau der standesgemäßen Hofhaltung eines Kirchenfürsten nicht mehr. Das Vorhaben, die Residenz nach Konstanz zurückzuverlegen, scheiterte. Also beauftragte Fürstbischof Johann Franz von Stauffenberg einen Neubau als Verwaltungszentrum. Seine Nachfolger ließen das Verwaltungsgebäude zum repräsentativen Schloss ausbauen, in das der amtierende Fürstbischof nach 50-jähriger Bauzeit einziehen konnte.

Blick vom Bodensee auf Schloss und Stadt Meersburg

Traumhaft am See gelegen: das Neue Schloss.

Innenhofseite des ehemaligen Reithofs in Meersburg, heute Staatsweingut

Der Reithof, heute Staatsweingut.

Meersburg als Zentrum der fürstbischöflichen Herrschaft

Meersburg war der größte Ort im Fürstbistum Konstanz, das den weltlichen Herrschaftsbereich der Fürstbischöfe bildete. Als Sitz des ersten Fürsten des Schwäbischen Reichskreises war die Stadt außerdem ein wichtiger Verwaltungssitz. Ihren Fürstbischöfen verdankt Meersburg seine einzigartige Silhouette, die bis heute das Stadtbild prägt: die barocke Seefassade mit Burg, Schloss, Reithof und Priesterseminar. Mit der Auflösung des Fürstbistums während der Säkularisation verlor die Stadt ihre Bedeutung.

Stadtseite des Neuen Schlosses Meersburg

Das Schloss zur Stadtseite hin.

Das Schloss wechselt den Besitzer

Im Jahr 1802 endet die Geschichte des Fürstbistums: Meersburg fällt mit dem Territorium des Hochstifts an Baden. Alle fürstbischöflichen Gebäude gehen an die badische Domänenverwaltung, die staatliche Institutionen darin unterbringt: das Lehrerseminar, die Taubstummenanstalt und die Jungen-Oberschule. 1955 wird das Schloss dem Land Baden-Württemberg übergeben. Nach umfangreicher Restaurierung innen und außen ist es seit 2012 mit einem neu eingerichteten Schlossmuseum zu sehen!

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