Supraporte von Johann Fidelis Wetz mit dem Titel „Opferung Isaaks“ im Neuen Schloss Meersburg

Wiedergefundene Gemälde über den TürenDie Supraporten

Wissenschaft und Forscherglück ermöglichten die Rückkehr der kostbaren Supraporten von Andreas Brugger nach Meersburg. Frisch restauriert haben auch die Supraporten des Sigmaringer Malers Johann Fidelis Wetz seit 2012 wieder ihren angestammten Platz über den Türen.

Raumflucht im zweiten Obergeschoss des Neuen Schlosses Meersburg mit Supraporten

Attraktive Durchblicke.

Alter Glanz im Neuen Schloss

Als 1802 die Herrschaft der Fürstbischöfe von Konstanz endete, wurde die fürstbischöfliche Residenz in Meersburg geräumt und die wertvollen Kunstwerke weit verstreut. Aufkleber und Notizen auf den Bilderrahmen belegen beispielsweise, dass sich die Supraporten zeitweise in Karlsruhe und auf der Mainau befanden. Nach einer Schenkung an das Land schmücken sie heute wieder die fürstbischöflichen Räume im zweiten Obergeschoss. Übrigens: „Supraporten“ heißen die Gemälde, weil sie zum Großteil an den Wandfeldern „über den Türen“ hängen.

Ausschnitt aus der Supraporte "Salomon empfängt die Königin von Saba" von Johann Fidelis Wetz im Neuen Schloss Meersburg

Die Königin von Saba.

Die Supraporten von Johann Fidelis Wetz

Johann Fidelis Wetz (1741–1820) war in der Bodensee-Region ein bekannter Maler. Er stammt aus dem hohenzollerischen Sigmaringen. Vier der wiedergefundenen Gemälde konnten ihm zugeordnet werden. Ähnlich den Supraporten von Andreas Brugger zeigen sie biblische Geschichten aus dem Alten Testament. Für zwei der Gemälde wurden Entwürfe von Wetz in den Sammlungen der Stadt Sigmaringen gefunden. Auf der Gemälderückseite des Bildes „Salomon empfängt die Königin von Saba“ ist Meersburg als Bestimmungsort vermerkt.

Supraporte von Johann Fidelis Wetz mit dem Titel „Traum eines Fürstens“ im Neuen Schloss Meersburg

Traum eines Fürstens.

Zustand und Restaurierung der Kunstwerke

Alle Supraporten sind etwa 90 Zentimeter hoch und 190 Zentimeter breit. Die Ölgemälde auf Leinwand befinden sich in einem relativ guten Zustand. Bei der jetzigen Restaurierung wurden Schäden behoben, die durch ältere Überarbeitungen und frühere Restaurierungen entstanden sind. Dabei konnte unter anderem eine Harz-Wachs-Mischung auf der Leinwandrückseite abgetragen werden, Risse wurden neu verklebt und Fehlstellen in der Malschicht wurden geschlossen und farblich dem Original angeglichen.

Die Supraporten kehren zurück

Im Zuge der Wiedereinrichtung des Neuen Schlosses im Jahr 2012 ließen sich zwölf Gemälde aus dem Bestand in alten Raumverzeichnissen den Meersburger Supraporten zuordnen. Bis dahin war die ursprüngliche Herkunft der Gemälde ungeklärt. So verhalfen sorgfältige wissenschaftliche Recherche und etwas Forscherglück den Kunstwerken zur Rückkehr nach Meersburg an ihren angestammten Platz.

Supraporte von Johann Fidelis Wetz mit dem Titel „Hiskia oder Ezechias und die Botschafter von Babylon“ im Neuen Schloss Meersburg
Supraporte von Johann Fidelis Wetz mit dem Titel „Abraham und Melchisedek“ im Neuen Schloss Meersburg

Biblische Geschichten aus dem Alten Testament: Die Botschafter von Babylon und der Empfang des siegreichen Abraham.

Mehr Informationen bietet die Publikation „Neues Schloss Meersburg 1712 bis 2012. Die bewegte Geschichte der Residenz – Von den Fürstbischöfen bis heute“, erschienen im Verlag Schnell & Steiner. Sie ist in allen Buchhandlungen und direkt im Neuen Schloss Meersburg erhältlich.

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