VOM FÜRSTENSITZ ZUR TAUBSTUMMENANSTALT
Als im November 1918 die Republik Baden entstand, residierten in Meersburg seit über 100 Jahren keine Landesherren mehr. Nur rund 50 Jahre lang war das Neue Schloss Meersburg Sitz der Konstanzer Fürstbischöfe, 1803 ging deren Territorium im Zuge der Säkularisation an das Land Baden über. Seit 1865 war im barocken Schlossbau die Badische Taubstummenanstalt untergebracht. Das Neue Schloss blieb daher von den Unruhen im November 1918 gänzlich unberührt. Eine Veränderung brachte die neue Staatsgründung allerdings doch mit sich. Im Jahr 1919 wurde das ehemalige fürstbischöfliche Weingut in „Staatsweingut Meersburg“ umbenannt. Diese vorbildliche Weinbauanstalt hatte schon seit dem 16. Jahrhundert an der stetigen Verbesserung der Qualität des Weinbaus gearbeitet – mit Wirkung in ganz Deutschland.