Seefassade und Schlossgarten des Neuen Schlosses Meersburg, Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Arnim Weischer

Das Neue Schloss ist wiederbelebtSanierung undNeueinrichtung

Das Neue Schloss Meersburg wurde 2012 nach einer umfangreichen Sanierung wiedereröffnet. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg verwandelten die ehemalige Residenz wieder in ein Juwel der Bodensee-Landschaft mit Veranstaltungsräumen und Museum.

Giebelwappen des Neuen Schlosses Meersburg, Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Achim Mende

Frisch saniert: das Giebelwappen.

Die Bausubstanz retten

Im August 2010 wurde das Neue Schloss mit Planen verhüllt: Die Bauarbeiten begannen. Der Dachstuhl aus dem 18. Jahrhundert, der mehrere Umbauten und Wassereinbrüche erfahren hatte, befand sich in einem sehr schlechten Zustand. Das Fresko von Appiani im Festsaal musste gesichert werden. An der Seefassade gab es umfangreiche Steinmetz- und Putzausbesserungsmaßnahmen, das zentrale Giebelwappen wurde restauriert. Schließlich wurden die Fenster instandgesetzt und die Putz- und Steinflächen farblich neu gefasst.

Musiker bei einem Konzert im Festsaal des Neuen Schlosses Meersburg, Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Arnim Weischer

Für Konzerte ein fürstlicher Rahmen.

Barockes Kleinod neu präsentiert

Nach der Eröffnung präsentiert sich das Schloss neu: als Empfangs-, Tagungs- und Veranstaltungsstätte. Dies erforderte eine barrierefreie Erschließung des Gebäudes und der Seeterrasse, eine Modernisierung der Tagungs- und Küchenbereiche sowie der Sanitäranlagen. Der Schlossshop und ein kleines Café befinden sich nun im Erdgeschoss. Eine besondere Herausforderung: der Einbau neuer Technik in die historische Bausubstanz. Den Höhepunkt bildet jedoch die Einrichtung eines Museums in der Beletage mit seinen spektakulären Exponaten.

Konsole mit Chinese, Detail im Porzellankabinett des Neuen Schlosses Meersburg, Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Arnim Weischer

Kostbare Sammlerstücke zeigt das Porzellankabinett.

Einblick in barocke Lebenswelt

Die Ausstellung in der Beletage vermittelt facettenreich Informationen zum Schloss und zum Leben seiner Bewohner. Themenschwerpunkte sind die barocke Jagd, die Musik, Wein und Weinbau, aber auch das Verhältnis von Stadt und Hof. Ein besonderes Schmuckstück ist das „Naturalienkabinett“ der Bischöfe, das eine erstaunliche Sammlung historischer Muscheln, Schnecken und Fossilien enthält. Herausragend: das Porzellankabinett. Hier präsentierte der barocke Schlossherr Kostbarkeiten aus Porzellan und Elfenbein.

Vitrine mit Kelch aus dem 18. Jahrhundert, Neues Schloss Meersburg, Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Arnim Weischer

Ausstellungsstück aus dem 18. Jahrhundert.

Originalstücke kehren zurück

Unter den Einrichtungsgegenständen befinden sich viele Stücke der originalen Schlossausstattung, die man verloren geglaubt hatte, zum Beispiel Wein-Prunkgefäße, chinesische Götterfiguren und eine Steinschlosspistole von 1730. Mehr als 100 Stücke aus dem 18. Jahrhundert sind es nun wieder, die einen Eindruck vom Reichtum der früheren Sammlung im Meersburger Schloss vermitteln. Außerdem befinden sich Gemälde von Andreas Brugger, die einst über den Türen der Appartements hingen, wieder in der Beletage.

Gemälde „Empfang der Soldaten“ von Andreas Brugger, heute in der Beletage des Neuen Schlosses Meersburg, Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Andrea Rachele

Das Gemälde „Empfang der Soldaten“ von Andreas Brugger ist nun wieder in der Beletage zu bewundern.

Neben der Dauerausstellung gibt es auch interessante Wechselausstellungen im Schloss zu sehen. Aktuelle Termine finden Sie im Veranstaltungskalender.